DIE VERLORENE FREIHEIT

Mit der Machtübernahme Adolf Hitlers ist das Schicksal der Weimarer Republik besiegelt. Innerhalb kürzester Zeit werden die Errungenschaften der Republik zunichte gemacht. Dabei soll Hitler als Kanzler nur willfähriger Gehilfe des Reichspräsidenten Hindenburg sein. Doch es kommt anders.

EIN VOLK IM FÜHRERWAHN

WARUM DIE DEUTSCHEN DIE MENSCHLICHKEIT VERLIEREN

VON DER REPUBLIK ZUR DIKTATUR

WAS BLEIBT VON DER REPUBLIK?

DREI MEINUNGEN ÜBER DAS ENDE DER DEMOKRATIE

WIE EIN STAATSFEIND ZUM REICHSKANZLER WIRD

HITLERS WEG AN DIE REGIERUNGSSPITZE

Der Aufstieg der NSDAP

Ein Volk im Führerwahn. Der Aufstieg der NSDAP ist beispiellos in der deutschen Geschichte. Liegt ihr Stimmenanteil bei der Reichstagswahl 1928 noch bei mageren 2,6 %, sind es 1930 schon über 18 %. Im Juli 1932 wird sie stärkste Partei mit 37,3 %.

Die NSDAP als Volkspartei

Die NSDAP wird zur ersten deutschen Volkspartei. Unter dem Dach der "Volksgemeinschaft" bietet sie für nahezu jede Bevölkerungsschicht eine eigene Unterorganisation. Die Nationalsozialisten versprechen allen alles. Mit einfachen Lösungen und klaren Feindbildern ist ihre Ideologie für jeden verständlich und eine verlockende Alternative zum von vielen als zu kompliziert empfundenen Parlamentarismus. Antisemitisch, antikommunistisch, antidemokratisch ist das Weltbild der Nationalsozialisten. Ihr Ziel: ein großdeutsches, autoritäres Reich!

Hitler begeistert die Massen

Adolf Hitler ist die zentrale Figur der NSDAP. Als "Retter und Führer" des deutschen Reichs zieht er auf seinen Wahlkampftouren durchs Land. Nach seiner Wahl zum Reichskanzler entsteht ein regelrechter „Hitler-Hype“. Gemeinden ernennen ihn zum Ehrenbürger, sogar Gedichte werden über ihn verfasst.

Hitler wird Reichskanzler

Tausende bejubeln Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933. Fünf Tage später erlässt Hindenburg die Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes. In ihr werden die Presse- und Versammlungsfreiheit weitgehend eingeschränkt: Eine Notverordnung, die bereits von der Vorgängerregierung ausgearbeitet wurde und Hitler nun in die Hände spielt.

Der Reichstag brennt!

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, wie es zum Brand am 27. Februar gekommen ist. Klar ist jedoch, dass es Hitler dieses Ereignis für sich zu nutzen weiß. Einen Tag später schafft er mit der „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ ein Mittel, um weitere Grundrechte außer Kraft zu setzen und politische Gegner zu verfolgen.

Vorgetäuschte Demut

Hitler zeigt sich als ergebener Staatsdiener. Beim Tag von Potsdam, einem Festakt für die neugewählten Reichstagsabgeordneten, entsteht dieses Bild. Bei den vorhergehenden Wahlen hat die NSDAP die absolute Mehrheit verfehlt. Nun muss sich Hitler Unterstützer für seinen nächsten Schritt auf dem Weg zur unbeschränkten Macht suchen. Um die konservativen Abgeordneten zu beeindrucken, tauscht er seine Uniform kurzerhand gegen Frack und Zylinder.

Das Parlament schafft sich ab

Am 23. März 1933 wird im Reichstag das Ermächtigungsgesetz verabschiedet. Es überträgt die Macht des Parlaments auf die Hitlerregierung. Die Abstimmung erfolgt im Beisein bewaffneter SA-Mannschaften. Die Abgeordneten der KPD sind entweder schon verhaftet oder untergetaucht. Außer den Parlamentariern der SPD stimmen alle Abgeordneten für das Gesetz. Hier zu hören: Der SPD-Abgeordnete Otto Wels bei seiner Rede gegen das Gesetz.

Eine Wahlkundgebung der Nationalsozialisten im Berliner Lustgarten

1932 ist die NSDAP eine Massenbewegung geworden und stellt auch im Reichstag die stärkste Fraktion. Für Hindenburg und die Vertreter seiner Präsidialkabinette ist die Versuchung groß, die Hitlerbewegung für ihr Ziel, den Umbau der Republik, zu nutzen. Doch Hitler ist sich seiner Position bewusst und verlangt einen hohen Preis.

Hitler wird Regierungschef

Hindenburg lehnt es lange ab, Hitler an der Regierung zu beteiligen. Mit dem "böhmischen Gefreiten", wie er ihn abfällig bezeichnet, verbindet ihn nichts. Doch er weiß auch, dass seine Ära der Präsidialkabinette nicht ewig weitergehen kann. Für einen verfassungsgemäßen Umbau des Staates braucht er die Stimmen der NSDAP im Reichstag. Letztendlich unterstützt er Hitler im Wahlkampf und ernennt ihn schließlich zum Reichskanzler.

Hitler soll gezähmt werden

Hitlers Regierung hat 1933 zunächst nur zwei weitere NSDAP-Mitglieder. Die restlichen Minister sind nationalkonservative Politiker. Hindenburgs Plan ist durch diese Kabinettsmitglieder Hitler "einzurahmen" und zu zähmen.