Der Friedensvertrag von Versailles, wie er der deutschen Delegation vorgelegt wird, ist ein Schock: Deutschland soll die alleinige Kriegsschuld akzeptieren, umfangreiche Gebietsabtretungen hinnehmen, das Militär weitgehend entwaffnen und Reparationszahlungen leisten. In welcher Höhe soll später festgelegt werden. Friedrich Ebert hält den Entwurf für die deutsche Seite als „unerfüllbar, unerträglich und unannehmbar“.
In drei Sonderzügen reist die deutsche Delegation Ende April in die französische Hauptstadt, um die Friedensbedingungen entgegen zunehmen. Durch die zerstörten Gebiete fahren die Züge im Schritttempo auf Anordnung der französischen Regierung. Der deutschen Delegation sollen die Verheerungen des Krieges in all ihrer Drastik vor Augen geführt werden.
Nach zähem Ringen stimmt schließlich eine Mehrheit in der Nationalversammlung für die Unterzeichnung des Vertrages. Die Gegenseite lässt nicht mit sich verhandeln. Der Vertrag ist ein Diktat. Zur Unterzeichnung in Versailles bringen die Deutschen ihre eigenen Füllfederhalter mit. Sie wollen nicht mit französischer Tinte ihren Namen auf den schmachvollen Friedensvertrag setzen.