Der Erste Weltkrieg war DIE traumatische Erfahrung für ganz Europa! Etwa zehn Millionen Soldaten starben in den Materialschlachten, weitere 20 Millionen wurden verwundet. Sieben Millionen zivile Opfer sind zu beklagen.
Der Stahlhelm wird zum Symbol des modernen Kriegers. Technisch, funktional und massenhaft produziert, bietet er etwas Schutz vor dem ständigen Artilleriefeuer. Doch die deutschen und französischen Generäle weigern sich, ihre Taktik den neuen Waffen anzupassen. Mit der richtigen Kampfmoral sollten die gegnerischen Stellungen im Frontalangriff eingenommen werden. Artillerie und Maschinengewehre machten aus dieser Idee fast immer ein Blutbad.
Ob Nägel, Schmuck, Felle oder Haare – der Krieg verschlingt unglaubliche Ressourcen und richtet das Land wirtschaftlich zugrunde. Das trifft auch auf alle anderen europäischen Kriegsparteien zu. Der spätere französische Präsident Charles de Gaulle sagt dazu: "Es gab Sieger und Besiegte; wir alle haben verloren." Aus dem Frauenhaar wurden übrigens Dichtungen und Treibriemen hergestellt.
Zahllose Kriegsversehrte prägen das Straßenbild. Weder gibt es eine moderne Prothetik noch Rehabilitationseinrichtungen. Die Invaliden bleiben ihrem Schicksal überlassen. Zehntausende Soldaten kehren traumatisiert nach Deutschland zurück. Auch für sie gibt es kaum Hilfe. Im Gegenteil, oft werden sie als Drückeberger und Schwächlinge ins gesellschaftliche Abseits gedrängt.
Falls man dem Krieg eine gute Seite abgewinnen möchte, dann vielleicht diese: Durch die Abwesenheit der Männer gelangen immer mehr Frauen in die männlich Berufswelt. Das bricht die alten Rollenmuster auf und verhilft zu Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. Ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung, den auch diese Fahrerin eines Postautos geht.