Reichskanzler Hermann Müller (SPD) mit seinem Kabinett. Von allen Regierungen der Weimarer Republik ist diese am längsten im Amt. Ein Jahr und acht Monate, um genau zu sein. Sie wird getragen von einer Koalition aus SPD, DDP, Zentrum, BVP und DVP. Fünf Koalitionspartner machen die Arbeit nicht gerade leicht für einen Reichskanzler. Zumal es um den Einigungswillen der Koalitionspartner nicht zum Besten bestellt ist.
Ein Streitpunkt der Koalition ist der geplante Bau des Panzerkreuzers A. Ursprünglich sind SPD und Teile des Zentrums gegen den Bau. Daraufhin droht der Reichswehrminister mit Rücktritt. Reichskanzler Müller knickt ein und bewilligt die nötigen Gelder. Es folgen weitere Kraftproben, jede führt fast zum Bruch der Koalition. Der Streit über die Erhöhung der Arbeitslosenversicherung ist ausschlaggebend für das endgültige Aus der Regierung.