Unruhen und Straßenkämpfe sind in der Weimarer Republik eine fast alltägliche Erscheinung. Vor allem die Nationalsozialisten und Kommunisten haben eigene Kampfbünde, die fast schon paramilitärischen Einheiten gleichkommen. Regelmäßig liefern sie sich Saal- und Straßenschlachten. Vor allem in der Spätphase der Republik begleiten sie die vielen Wahlkämpfe mit regelrechten Gewaltorgien.
Die paramilitärische Einheit der KPD wird 1924 gegründet und zählt schon drei Jahre später 110.000 Mitglieder. Sie erhalten eine paramilitärische Schulung und Unterricht in Marxismus-Leninismus. Zu den blutigsten Ausschreitungen zwischen Polizei und RFB kommt es während der Feier des Ersten Mai 1929. 33 Menschen werden bei der Auseinandersetzung getötet.
... ist die Kampforganisation der Nationalsozialisten. In ihr finden sich viele ehemalige Freikorpssoldaten und -offiziere wieder. Ihr ausdrückliches Ziel ist die "Eroberung der Straße". Ihren Mitgliedern bietet sie neben dem Gemeinschaftsgefühl auch eine Grundversorgung. Bis 1933 hat die SA 400.000 Mitglieder. Berüchtigt sind ihre Gewaltausbrüche, die ohne Ankündigung aus einer geordneten Marschformation wie dieser zuweilen losbrechen.
... wird 1924 von den drei Parteien der Weimarer Koalition gegründet. Es soll "als überparteiliche Schutzorganisation der Republik und der Demokratie im Kampf gegen Hakenkreuz und Sowjetstern" dienen. Vor allem ehemalige Kriegsteilnehmer treten dem Reichsbanner bei und kämpfen in den letzten drei Jahren der Republik gegen SA und Rotfrontkämpferbund. Nach eigenen Angaben hat die Organisation 1932 drei Millionen Mitglieder.